5 Tipps für Turnierfotos unter Flutlicht (die ich gerne früher gewusst hätte)
- Johanna Milse
- 6. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Noch vor ein paar Jahren habe ich Aufträge für Reitsportfotos unter Flutlicht abgelehnt, weil ich mir nicht zugetraut habe, unter diesen Bedingungen gute Ergebnisse abzuliefern.
Nun habe ich, insbesondere durch meine Einsätze bei den Delbrück Masters und bei der OWL Challenge, einiges an Erfahrung gesammelt und möchte meine wichtigsten Learnings gerne mit euch teilen.
Die meisten Tipps lassen sich so oder so ähnlich auch auf Reitsportfotos in der Halle oder unter Spotlight anwenden.
Falls du noch weitere Tipps oder Anregungen hast, dann schreib sie gerne in die Kommentare oder schick mir eine Nachricht. Weitere Fotos findest du in meinem Turnierfoto-Onlineshop unter www.jmphotography-shop.com
1. Lichtstarkes Objektiv: Offene Blende ist Pflicht
Für Sportfotos in schneller Bewegung brauchen wir eine kurze Verschlusszeit. Um dennoch genügend Licht einzufangen, ist eine offene Blende ein absolutes Muss. Je offener, desto besser.
Meine „Geheimwaffe" für Sportfotos unter Flutlicht ist das 135mm f1.8 Objektiv von Sigma. Es ist superschnell, der Fokus ist trotz schwieriger Bedingungen äußerst treffsicher, und die Bildqualität begeistert mich immer wieder aufs Neue. Unter diesen Bedingungen können meine anderen Sportlinsen einfach nicht mehr mithalten.
2. Kürzere Brennweite: Näher ran, weniger Streulicht
Normalerweise mache ich die meisten Reitsportfotos mit einer Brennweite von 300mm oder 200mm. Unter Flutlicht haben wir aber oft viele verschiedene Lichtquellen, die ins Bild streuen können.
Mit dem Wechsel auf 135mm habe ich nicht nur die Möglichkeit, die Blende weiter zu öffnen – ich muss auch näher ans Motiv heran, um es formatfüllend zu fotografieren. Das bringt den Vorteil, dass ich weniger Probleme mit Streulicht habe.
3. Kamera-Einstellungen: ISO hoch, Angst runter
Meine typischen Einstellungen unter Flutlicht:
Blende: f2.0–f2.5 (so offen wie möglich)
Verschlusszeit: 1/800 sec (minimale Bewegungsunschärfen fallen bei Flutlicht kaum auf)
ISO: 10.000–12.800 (ja, wirklich!)
Die neueren Kameras haben mittlerweile ein ziemlich gutes Rauschverhalten. Für einzelne Bilder, die mich wirklich begeistern, nutze ich die KI-Entrauschung von Lightroom. Es ist erstaunlich, was die aus verrauschten Bildern noch herausholen kann. Mit dieser Sicherheit im Hinterkopf habe ich keine Angst mehr vor hohem ISO.
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4. Licht nutzen: Positionierung ist alles
Unter Flutlicht sind einige Stellen auf dem Turnierplatz gut ausgeleuchtet, andere versumpfen in der Dunkelheit. Deshalb positioniere ich mich so, dass ich das Pferd möglichst in den ausgeleuchteten Bereichen erwische. Den Rest kann man sich getrost sparen.
Kleiner Bonus: Schimmel lassen sich unter Flutlicht immer noch am besten fotografieren – aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen. 😉
5. Mit Licht spielen: Gegenlicht für dramatische Effekte
Ich versuche gerne, unter Flutlicht Gegenlichtsituationen einzufangen – idealerweise mit einer Lichtquelle direkt hinter dem Motiv. Da Flutlicht-Masten sehr hoch sind, muss ich dazu meist eine tiefe Position einnehmen: mindestens in der Hocke, oft sogar liegend am Boden.
Ehrlich gesagt klappt das nicht immer so, wie ich es mir vorstelle, und ich habe relativ viel Ausschuss. Aber mit etwas Übung und Geduld entsteht dann doch das ein oder andere richtig coole Bild. So macht Fotografieren unter Flutlicht dann auch richtig Spaß!
Hast du Erfahrungen mit Flutlicht-Fotografie? Teile deine Tipps in den Kommentaren!
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